Jugendkapelle unterwegs in musikalischer Mission.
Am Samstag 8.10. um 13:00 Uhr war es so weit: Wir, die Juka Grafenberg/Riederich, fanden uns für einen langen Bläsertag zusammen. Mit dem Bus, Instrumenten und ausreichend Verpflegung ging es nach Stuttgart zur Musikhochschule und wir alle waren gespannt, was da auf uns zukam. Am Ende, kurz vor 23:00 Uhr, stellten wir fest, dass es alle unsere Erwartungen übertraf.
Bei der staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst und dem zugewiesenen Raum angekommen, wurde alles zuerst inspiziert. Dank Jugendleiter Alexander Früh und seiner Frau Stefanie konnten wir uns zuerst stärken, mit belegte Weckla und selbst gebackenen Kuchen, aber auch für Getränke haben sie gesorgt. Dann war es soweit, Instrumente wurden ausgepackt und man konnte die ersten Töne hören. Dann gingen wir zur Anspielprobe in den großen Konzertsaal im Turm, aus dem Staunen kamen wir nicht mehr heraus. Es klang alles ganz anders, voller, obwohl wir nicht in kompletter Besetzung antraten. Unser Dirigent Michael Pfänder spielte alles noch einmal mit uns an, damit wir uns mit der Klangfülle des Saales vertraut machen konnten. Nach dem Einspielen gab es ein wenig Freizeit, wo wir uns auf unterschiedliche Weise auf den Konzertmarathon vorbereiten konnten.
Um 17:00 Uhr ging es los: 11 Posaunen der Musikhochschule mit ihrem Professor eröffneten den Konzertabend und beeindruckten uns mit ihrer Spielweiße und ihrem Können. Wie sphärische Klänge kam es einem vor, wunderschön. Als nächstes betrat die Jugendkapelle Mindeltal aus Bayern die Bühne. Diese war im Schnitt zwei bis drei Jahre älter als wir und auch die Anzahl war größer. Die Reife der einzelnen Bläser und des Orchesters konnte man hören. Danach war es dann so weit, „wir betraten die Bretter, die die Welt bedeuten“, unser großer Auftritt. Diesen eröffneten wir mit der „Cimarron Ouverture“ und viel, viel Lampenfieber. Nur einer schien ganz cool zu sein, unser Dirigent Michi, er bewegte sich anscheinend ganz ruhig und gelassen, ich denke um uns die Nervosität zu nehmen. Wir gaben alles und waren immer wieder von dem wunderbaren Klang beeindruckt. Vor uns viele Zuhörer im Konzertsaal, hinter uns viel Schlagwerk, eine ganze Batterie, da kam sich Max ganz verloren vor. Er saß außen im Abseits an einem Schlagzeug, aber machte seine Sache gut. Dahinter befand sich die große Konzertorgel. Wir, die jüngsten Teilnehmer meisterten unseren Auftritt mit Bravour, dies bestätigte später unser aller Dirigent Walter Klaus mit einem dicken Lob. Nach mehreren Stücken und der „Black Forest Fantasy“ durften wir die Bühne nicht ohne Zugabe „Danza del fuego“ verlassen.
Nach uns 20 Spielerinnen und Spielern nahm dann das Kreisblasorchester des Nordbayrischen Landkreis Würzburg mit ca. 60 Leuten Platz, eine ganz andere Kategorie. Aber es kam noch besser, als fünfte Gruppe nahm das städtische Blasorchester Backnang seine Plätze ein, nachdem noch Stühle und Notenständer dazu gestellt wurden. Auch hier waren allein an Schlagwerk und Percussion 4 bis 6 Personen beschäftigt. Aus dem Staunen kamen wir nicht mehr heraus und wer dachte, das war die Vollendung, der hat sich getäuscht. Der absolute Hammer war das letzte Orchester, das Sinfonische Blasorchester Tirol. Nicht mehr ganz so viele Leute saßen jetzt auf der Bühne, nur ca. 50, aber was da zu sehen und vor allem zu hören war, beeindruckte uns der Maßen. Die Mäuler gingen kaum noch zu, ja bei dem einen oder anderen war es auch Gähnen. Immerhin hatten wir fast sechs Stunden Konzertmarathon hinter uns.
Auf der Heimfahrt ließen sich einige den Abend nochmal durch den Kopf gehen, während die anderen feierten. Auch die mitgereisten Eltern sprachen nur voller Begeisterung von der Blasmusik. Von einem langen, erlebnisreichen Tag sind wir alle gut, glücklich und müde gegen Null Uhr zu Hause angekommen. Den Verantwortlichen sei Dank für ihre Mühe und Arbeit und vielleicht machen wir so etwas irgendwann mal wieder.